Dienstag, 24. September 2019
Vor einigen Tagen bin ich morgens wach geworden und habe bemerkt, dass der Akku meines Smartphone, ein zwei Jahre altes Modell von Apple, nicht geladen worden war. Die Ladestandanzeige zeigte 37% an, etwas weniger als am Vorabend. Zunächst dachte ich, ich hätte den Netzstecker vergessen in die Steckdose zu stecken, bemerkte dann aber, dass der Stecker zum Smartphone selbst recht locker in der Buchse plaziert gewesen ist. Sobald ich den Stecker in der Ladebuchse des Smartphones etwas bewegte oder tiefer hineindrückte, begann das Gerät den Ladevorgang. Also Wackelkontakt in der Ladebuchse des Handys. Super. Wenige Monate vor Ablauf meines zweijährigen Handyvertrages. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, bei der nächsten anstehenden Vertragsverlängerung aus ökologischen Gründen kein neues Gerät zu kaufen. Nun schien mich der Umstand, dass das Gerät offenbar defekt war, dazu zu zwingen. Ein Blick auf die Internetseite meines Telefonanbieters offenbarte mir, dass ich bei Verlängerung meines Vertrages eine höhere dreistellige Summe entrichten müsste zum Kauf eines neuen, und nicht mal des neuesten, Modells. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust, so viel Geld in ein Smartphone zu investieren. Noch einmal nahm ich deshalb mein altes defektes Gerät zur Hand und untersuchte die Ladebuchse mit Zahnstocher unter hellem Licht. Und siehe da, ein dicker Fussel oder ein Stück Tempotaschentuch oder was-auch-immer hatte die Buchse verstopft, so dass der Ladestecker nicht mehr tief genug ins Gerät eindringen konnte und so einen Wackelkontakt erzeugte. Nach wenigen Sekunden war das Problem gelöst, der Handyakku konnte wieder geladen werden und ein paar Mikrogramm seltener Eden konnte verschont werden.




Freitag, 20. September 2019
In letzter Zeit fahre ich wieder vermehrt mit dem Zug. Zugfahren war während meiner Kindheit und Jugend etwas ganz Normales und Alltägliches. Mein Vater war Bundesbahnbeamter und so waren meine Familie und ich im Genuß sogenannter Freifahrtscheine. Im Jahr standen acht (meinem Vater sogar 16) Freifahrten pro Familienmitglied zur Verfügung. Meist haben wir diese Freifahrten für Fernreisen genutzt; für Fahrten von Kleinkleckersdorf nach Hintertupfingen haben wir normale Fahrscheine gelöst, die aber um 50% vergünstigt waren. Tolle Zeiten waren das. Gut in Erinnerung sind mir Reisen in den alten Abteilwagen und den weniger beliebten Silberwagen, auf deren roten Kunstledersitzbänken man, trug man eine kurze Hose, mit der Haut der Beinrückseite kleben geblieben ist. Ich mochte den Geruch in den Zügen, es roch nach Eisen, nach Öl, eine Spur Zigarettenrauch. Einfach nach Eisenbahn. Mit Bestehen meiner Führerscheinprüfung und dem Kauf meines ersten klapprigen alten Autos geriet das Bahnfahren in der Bedeutungslosigkeit. Wozu sich unbequem in einen oft überfüllten Zug setzen, abhängig von einem Fahrplan, wenn es mit dem Auto deutlich einfacher, oft schneller und fast immer günstiger ging? Meine letzten Bahnfahrten absolvierte ich irgendwann Mitte der 90er Jahre. Damals hatte der Interregio den altehrwürdigen Schnellzug abgelöst und die ICE-Ära war eingeläutet worden.

Heute: Es gibt nur noch zwei Gattungen an Zügen: Fernzüge, immer weiß, entweder ICEs oder ICs und Regionalzüge, immer rot, Doppelstockzüge oder/und Triebwagen. Optisch also etwas eintönig. Außerdem fällt auf, dass sich die Innenräume der Regionalzüge kaum noch von den Innenräumen der Fernzüge unterscheiden und dass sich die 1. Klasse nur noch geringfügig von der 2. Klasse unterscheidet. Die 2. Klasse ist in den meisten Zügen, in denen ich in der letzten Zeit mitgefahren bin, hoffnungslos überfüllt, so dass ich dazu übergegangen bin, mir ein 1.-Klasse-Ticket zu kaufen. Bucht man einige Wochen im Voraus, dann ist das 1.- Klasse-Ticket oft nur geringfügig teurer als das 2.-Klasse-Ticket. Kurzfristig buchen ist hingegen immer teuer, vor allem in der 1. Klasse. Die Qualität der Speisewagen hat übrigens enorm abgenommen. In den ICEs sind die Speisewagen zu sterilen Bistros bzw. zu einem Verkaufskiosk verkommen. Was die Pünktlichkeit angeht, hatte ich bislang immer Glück: Meine Züge waren ausnahmslos und auf die Minute pünktlich, auch bei Fernreisen mit Umsteigen.




Dienstag, 17. September 2019
Vorschlag fürs Verkehrsmanagement der Zukunft:

- ab 2030 werden keine PKW mehr mit Verbrennungsmotoren zugelassen, ab 2040 keine LKW mehr.

- Weiterentwicklung der Brennstoffzelle als Stromerzeuger für die Elektrofahrzeuge

- Elektrofahrzeuge mit Akkus nur in besonderen Fällen; die Herstellung von Akkus ist umweltschädlich und fördert erneut (wie beim Öl) den Raubbau von Rohstoffen und die Ausnutzung von Menschen. Zudem ist, sollte sich der Feststoffakku oder der Flüssigakku mit austauschbarer Elektrolytlösung nicht etablieren, die Infrastruktur mit Ladesäulen für die meisten Leute unpraktikabel.

- Die Innenstädte aller Großstädte > 100.000 Einwohner sind autofrei zu halten (Ausnahme: Bewohner). Vor den Toren der Großstädte sind Großparkplätze in allen vier Himmelsrichtungen zu implementieren. Von diesen fährt ein dichtgetakteter ÖPNV 7/24 in die Innenstadt.

- Binnenflugverkehr < 800 km wird aufgegeben.

- Erhebliche Taktverdichtung der ICE/ICX-Züge bei Preisreduktion und staatlicher Subvention der DB durch Steuergelder. Re-Verstaatlichung der DB. Große für Bahnkunden kostenlose Park-and-Rail-Parkplätze an allen Bahnhöfen bzw. in Innenstädten Nutzung der Großparkplätze mit kostenloser Nutzung des ÖPNV zum Bahnhof.

- Drosslung der Motorstärke bei PKWs auf maximal 150 PS, Tempolimit auf der Autobahn 130 km/h, Landstraße 100 km/h, innerorts 30/50 km/h

- Innerorts erheblicher Ausbau des Radwegenetzes.

- E-Scooter: Abstellen nur an Sammelplätzen, Nutzung nur auf Radwegen/Straßen

- Zunehmende Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn bzw. Kombiverkehr.

- Verbot von Tiertransporten > 50 km

- Postdienstleistungen: "Letzter Meter" nur noch gegen Aufpreis, stattdessen Versandstation-Großeinrichtungen für alle Dienstleister nach Art der Packstation (da hat DHL noch ein Patent drauf).